Über das Museum


Halt finden in Konstanten

Die Zeit und ihre Fülle an Zeugnissen rast an uns vorüber, schneller als wir imstande sind wahrzunehmen, aufzunehmen und zu verarbeiten. Was geschieht mit den Dingen, die durch die Maschen unserer Aufmerksamkeit gefallen sind, uns aber dennoch prägen – unser Weltbild, unser Schönheitsbild, unsere Kultur?

Als bewegte sich Inka Perl außerhalb der Zeit in einer Beobachterposition, scheint ihr jene Möglichkeit zu eigen, ihre Aufmerksamkeit den Dingen zu widmen, die durch das gesellschaftliche Wertsystem fielen und diese zu speichern. Sie ist Medium der Dinge, die nicht vergessen werden dürfen. Insofern ist Inka Perl eine Art Hüterin unserer Kultur und erfüllt eine Gedächtnisfunktion. Sie breitet ihre Röcke aus und fängt die Schönheit auf, die wie Plankton in die Tiefe des Unterbewusstseins der Gesellschaft sinkt. Sie sammelt, verdichtet und übersetzt. So bekommt das Unterbewusste ein Gesicht und ermöglicht uns, zu erkennen, was sich uns bisher als Wert nicht erschlossen hat.

Auszug aus dem Text von Louise Walleneit